Sonntag, 22. März 2015

Partielle Sonnenfinsternis am 20. März 2015

Der Frühlingsbeginn 2015 gestaltete sich besonders ereignisreich! Zuerst gab es über der Schweiz eine Meteoritensichtung, zwei Tage darauf konnte man über weiten teilen Europas Polarlichter beobachten bevor dann weitere zwei Tage später eine Sonnenfinsternis zum Frühlingsbeginn statt fand.

Besonders schön konnte man auf den Satellitenbildern den Kernschatten des Mondes auf seinem Weg durch den Nordatlantik beobachten.


Hier auch schön erkennen anhand der Vorhersagen für die Sonnenfinsternis.

http://eclipse.astronomie.info/2015-03-20/

Eigentlich war der 2. März ein wunderschöner wolkenfreier Frühlingstag, wie man auch im nachfolgenden Video sehen wird, da allerdings zwei Drittel der Sonne verdeckt wurden nahm auch die Solarstarhlung am zwei Drittel ab. Das erkennt man deutlich an der idealen Schönwetterkurve vom 19.3. und der Kurve mit dem Knick am 20.3.

https://meteo.boku.ac.at/wetter/sofi2015/

Im Mittelalter dachten die Menschen noch an eine Strafe Gottes oder an übernatürliche Kräfte die den Menschen ihren Lebensspender weg nehmen wollen. Heute jedoch weis man, dass der Mond, der die Erde umkreist, gelegentlich zwischen Erde und Sonne kommt und somit die Sonnenscheibe verdeckt, wie nachfolgende Grafik verdeutlicht.


http://www.sternfreunde-bs.de/Frame-Finsternisse.htm


Je nach Entfernung zwischen Erde und Mond kommt es zu einer totalen oder ringförmigen Sonnenfinsternis. Das der Mond die Sonne komplett verdeckt ist das eindrucksvollste Naturschauspiel, da hier sozusagen die Sonne als leuchtender Schwarzer Himmelskörper erscheint.

http://www.stephan-heinsius.de/sonnenfinsternis2008.html
Eine solche totale Sonnenfinsternis ist in Mitteleuropa nur alle paar Jahrzehnte zu beobachten. Während die letzte 1999 war, wird es die nächste erst wieder in rund 70 Jahren geben. Partielle Sonnenfinsternisse sind allerdings häufiger und hier kann man einen kleinen Einblick darüber bekommen wann diese stattfinden werden.

Natürlich habe ich mit ein paar Freunden und bekannten ebenfalls die Sonnenfinsternis beobachtet und ein Video davon erstellt. Viel Spaß beim anschauen.




Mittwoch, 18. März 2015

Polarlichter in Mitteleuropa

Vergangene Nacht vom 17. auf 18. März 2015 gab es einen der heftigsten Sonnenstürme der vergangenen 10 Jahre und hat für fotografierbare Polarlichter bis in den mediterranen Raum gesorgt. Polarlichter unterscheidet man in verschiedenen Stufen von fotografierbar, was bedeutet man kann sie mit freiem Auge kaum noch sehen, bis hin zu hell und deutlich visuell sichtbar.

Ein absolut beeindruckendes Naturschauspiel, was sogar von Webcams, wie hier am Sonnblick Observatorium festgehalten werden konnte.

Quelle: foto-webcam.eu
Aber auch in der Südsteiermark konnte man dieses seltene Naturschauspiel beobachten, Die Bilder sind mit freundlicher Unterstützung von Herfried Eisler zur Verfügung gestellt worden.






Ein Kollege und ich waren ebenfalls unterwegs, hatten jedoch weniger Glück und konnten keine so schönen Aufnahmen machen.



Nun stellt sich allerdings die Frage woran das gelegen hat und die Antwort ist ziemlich einfach.


Wie Fotografiert man Polarlichter?

Als Erstes ist die Standortwahl extrem wichtig, da Polarlichter vorallem in mittleren Breiten so wie gestern nur als leicht rötlicher Schleier am Nachthimmel sichtbar sind und man meist nur mit der Kamera deren ganze Schönheit festhalten kann muss ein sehr dunkler Beobachtungsort ohne Störlichter in der Umgebung gewählt werden!
Hat man einen guten Platz mit freier Sicht nach Nordwest bis Nordost gefunden gehts nun ans Fotografieren. In vorigen Beiträgen habe ich immer eine Belichtungszeit von 20 bis 30 Sekunden für den Nachthimmel mit einem lichtstarken Weitwinkelobjektiv empfohlen, was hier allerdings die Polarlichter verschwimmen lässt, da sich diese langsam über den Nachthimmel bewegen. Somit sollten die Belichtungszeiten keinesfalls 15 Sekunden überschreiten, da die Struktur wie in unserem Foto verloren geht und nur noch ein Farbschleier sichtbar ist.

Natürlich muss man aufgrund der kürzeren Belichtungszeit die Lichtempfindlichkeit weiter erhöhen und die Blende so weit wie möglich öffnen um die Aurora möglichst schön Fotografieren zu können. Vorallem wenn man mehrer Bilder hinter einander macht, kann man schön die Bewegung der Lichter sehen und diese Bilder kann man dann zu Zeitraffer Sequenzen zusammenfügen, die dieses imposante Schauspiel am Himmel schön zeigen.

Nun steht der Polarlichtfotografie nichts mehr im Wege, oder doch? Polarlichter oder Aurora genannt sieht man selbst am Polarkreis nur an manchen Tagen und selbst dann oft nur schwach.


Wie entstehen Polarlichter?

Der Ursprung der Polarlichter liegt eigentlich bei der Sonne, besser gesagt in ihrer Aktivität. Die Sonne hat viele magnetische Feldlinien verteilt auf ihrer Oberfläche die sich gelegentlich berühren können und dann kommt es zu einem Kurzschluss. Wenn es zu so einem Kurzschluss kommt gibt es eine Explosion in der Sonnenatmosphäre, einem sogenannten Flare. Werden bei einem Flare geladene Teilchen aus der Sonnenatmosphäre (Korona) mitgerissen kommt es zu zu einem sogenannten Koronalen Masseauswurf, kurz CME. Ein solcher CME kann Millionen Tonnen geladener Teilchen in den Weltraum schleudern, die manchmal mit mehreren 1000km/s durch das All geschleudert werden.
Zum Glück haben wir auf unserem Heimatplaneten ein schützendes Magnetfeld, das allerdings von diesem CMEs ziemlich heftig gerüttelt wird. In nachfolgender Grafik sieht man die Feldlinien des Erdmagnetfeldes, wie diese vom Sonnenwind verzerrt werden. Der Sonnenwind ist so gut wie immer vorhanden und kann auch als Sonnenstrahlung bezeichnet werden, jedoch ein CME verstärkt diesen Wind manchmal um ein vielfaches und diese heftige Erschütterung wird dann Sonnensturm genannt.



Diese Teilchen werden entlang der Feldlinien in der Magnetosphäre der Erde in Richtung Ionosphäre gelenkt und reagieren dort mit den Teilchen, was sie zum leuchten bringt. Je nach reagierenden Teilchen entsteht die Farbe des Polarlichtes was von Grün über Rosa bis Rot gehen kann.

Sind die Teilchen des CME, besonders schnell unterwegs werden die Feldlinien immer weiter verzerrt und dann können auch Polarlichter in mittleren Breiten beobachtet werden. Verstärkt wird dieser Effekt, wenn die Teilchen magnetisch nach Süd ausgerichtet sind, entgegen dem Magnetfeld der Erde.



Die Heftigkeit eines solchen Sturmes wird mit dem sogenannten K-Index beschrieben, der ein Maß für die Intensität dieser Vorgänge gibt. Üblicherweise gilt die Regel, dass ab einem K-Index von 8 auch Polarlichtsichtungen in mittleren Breiten zu erwarten sind.

Quelle: http://www.spaceweatherlive.com/en/help/the-kp-index

Hier erkennt man schön die Heftigkeit des vergangenen Sturmes, der einen maximalen K-Index von 8 erreicht hat und wie schon berichtet bis in mittlere Breiten sichtbar war.



Solche Stürme, wie er in der Nacht vom 17. auf 18. März 2015 war, treten leider nur sehr selten auf und im Schnitt kann man alle 10 Jahre mit einem so intensiven Ereignis rechnen. Hierfür gibt es aus Deutschland eine sehr informative Seite, die eine Sammlung für Polarlichsichtungen bietet, so wie auch für das aktuelle Ereignis.


Hier noch ein Video des Space Weather Prediction Center der NOAA, wo man schön die Intesität des Polarlichtes sehen kann.


Dienstag, 17. März 2015

Sonnenfinsternisbeobachtung

Am 20.März ist es soweit und es beginnt nicht nur der Frühling, sondern es findet auch eine partielle Sonnenfinsternis über Wien statt.

Doch die Sonne scheint sehr hell und wenn man zu lange die Sonne ungeschützt beobachtet, kann das irreversible Schäden hervorrufen! Oftmals werden auch verrußte Gläser oder mehrere Sonnenbrillen verwendet, was ebenfalls sehr gefährlich sein kann!

Im Folgenden möchte ich die sichersten 3 Methoden zur Sonnenbeobachtung vorstellen.

1. Die Sonnenfinsternisbrillen:

Beinahe jeder kennt sie mittlerweile, die Sonnenfinsternisbrillen. In den verschiedensten Ausführungen schützen sie sicher die Augen und diese sind für ein paar Euro in fast jeder Apotheke erhälich.



2. Sonnenfilter Folie

Möchte man sich selbst ein bisschen kreativer betätigen, kann man auch selber Schutzbrillen basteln, oder auch Schutzfilter für die Kamera. Hierfür eignet sich Sonnenschutzfolie am Besten. Mit dieser Folie kann man einerseits Brillen basteln, aber auch Schutzfilter für Teleskope oder Kameras wie im folgenden Video gezeigt wird. 



3. Graufilter

Die Fotografen unter euch werden sie kennen, die Graufilter. Üblicherweise verwendet man sie für Langzeitbelichtungen in hellen Umgebungen. Allerdings kann man diese ab einer gewissen Stärke auch zur Sonnenbeobachtung verwenden, wie ich es schon hier 2012 bei der Sonnenfleckenbeobachtung vorgestellt habe oder ebenfalls 2012 beim zweiten Venustransit.
Jedoch handelt es sich bei einer Sonnenfinsternis um eine völlig neue Situation, denn die Helligkeit der Sonne wird abnehmen und während der Aufnahmen muss man immer wieder Belichtungszeit und Blende nachkorrigieren. Ebenso, wenn man einen Zeitraffer aufnehmen möchte, muss man immer wieder nachkorrigieren. Für Leute mit besserer Ausrüstung gibt es allerdings ganz praktische Möglichkeiten, die auf dieser Seite vorgestellt werden. 
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Es empfiehlt sich hier zwei Graufilter zu kombinieren, da somit die Stärke vervielfacht wird. Einerseits kann man einen billigeren ND8 und einen stärkeren ND400 so wie ich kombinieren, was dann eine Abdunklung von etwas mehr ca 11 Blendenstufen bedeutet. Besser gesagt aus 1/2000 sekunde Bilchtungszeit werden 0,5 Sekunden um die selbe Helligkeit zu bekommen. Hier muss man allerdings aufpassen, dass die Filter nicht zu stark gewählt werden, da sonst während der Sonnenfinsternis zu lange Belichtungszeiten erforderlich werden und die Bilder unscharf werden!




Sonntag, 15. März 2015

Bärlauch

Leider war der Winter des heurigen Jahres eher unspektakulär, weswegen mein letzter Beitrag schon eine Weile her ist. Nichts desto trotz möchte ich diesmal einen Beitrag einer ganz anderen unscheinbaren Naturgewalt widmen und zwar dem Bärlauch.

Viele kennen dieses Gewächs gar nicht oder nur aus irgendwelchen Geschichten. In den letzten Tagen durfte ich sogar oftmals hören "Der ist doch giftig!" Das ist allerdings absoluter Blödsinn, denn der Bärlauch ist eines der besten Kräuter die man essen kann!

"Auch in der Naturheilkunde kommt Bärlauch als Heilmittel oft zur Anwendung. Die Heilwirkung ist den zahlreichen in ihm enthaltenen, überwiegend schwefelartigen ätherischen Ölen zuzuschreiben, die sich positiv auf Verdauung, Atemwege, Leber, Galle, Darm und Magen auswirken. Des Weiteren ergibt sich eine effektive Heilwirkung bei Arteriosklerose, Bluthochdruck und Darmerkrankungen. Zudem wirkt er Stoffwechsel anregend und wirkt sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus und hilft zudem bei Wurmbefall."
Quelle: Wikipedia


Nun sollte jedem klar sein, dass Bärlauch alles andere als giftig und ungesund ist, allerdings bleibt nun die Frage offen, wo man den finden kann. Die Antwort ist einfach, nämlich überall! Die ersten warmen Sonnenstrahlen anfang März lassen dieses Kraut sprießen wie kein anderes Gewächs und vorallem in Wäldern und Augebieten liegt ein leichtes Knoblauch Aroma in der Luft, was vom Bärlauch kommt. Oftmals sind weite Flächen dicht von diesem Kraut bewachsen und das ist auch gut so.


Meist wächst er in Büscheln, aber auch seltener in einzelnen Blättern.


An dieser Stelle möchte ich aller deutlichst darauf hinweisen, dass es auch Pflanzen wie zb die Maiglöckchen gibt, die dem Bärlauch zum verwechseln ähnlich schauen! Ebenso gibt es noch andere Pflanzen die dem Bärlauch ähnlich sind, wie zb die Herbstzeitlose. Allerdings bevorzugen diese Pflanzen andere Standorte und wachsen etwas später. Aus diesem Grund empfiehlt es sich den Bärlauch jung vor der Blütezeit zu ernten um Verwechslungen zu vermeiden und vor der Blüte hat der Bärlauch das beste Aroma.

Nachdem man im Frühjahr kurz nach der Schneeschmelze ein bisschen Bärlauch geerntet hat


geht es nun weiter zur Verarbeitung und zum haltbar machen. Unverarbeitet wird der Bärlauch binnen weniger Tage welk. Einfrieren ist eine gute Alternative, das sollte man allerdings nur im Notfall nach dem waschen machen.


Besser ist es den Bärlauch frisch auf einem Butterbrot, mit Salat oder einem Nudelsalat zu genießen, oder ihn zu einem Pesto zu verarbeiten. Der leicht scharfe und Knoblauch ähnliche Geschmack bietet zu vielen Speisen eine wunderbare Kombination und durch das haltbar machen kann man das Ganze Jahr über Bärlauch genießen.

Man beginnt damit, dass man den Bärlauch schneidet.


Danach püriert man ihn mit etwas Öl,


bis man die gewünschte Konsistenz erreicht hat. Aufgrund der langen Haltbarkeit ist Rapsöl sehr beliebt bei der Produktion, allerdings bieten Olivenöl oder andere Öle ebenfalls gute Geschmacksvariationen.


Mit etwas Salz und Pfeffer abschmecken und fertig ist das Bärlauchpesto. Dieses sollte man dann in desinfizierte Gläser geben und an einem dunklen Ort lagern. Die Aufbewahrung im Kühlschrank kann die Haltbarkeit noch weiter verlängern, aber da Öl konservierend wirkt und die antiseptische Wirkung des Bärlauchs ebenfalls eine lange Haltbarkeit garantiert, ist das nicht zwingend notwendig. Nachdem man das Pesto in Gläser gefüllt hat, sollte man das Pesto mit Öl bedecken, damit es sozusagen von der Außenwelt abgeschnitten ist und die längst mögliche Haltbarkeit gewährleistet wird.



Zu guter Letzt bleibt noch die Frage offen, was man dann mit diesem Pesto machen kann. Am Besten passt es zu Salaten, Nudelsalaten, als Paste fürs Brot, zu Grillgerichten, zu verschiedensten Fleischgerichten oder einfach mit Topfen, zur kalten Jause am Abend oder als Dip. Im Internet findet man unzählige Rezepte. Vor der Verwendung empfiehlt es sich oftmals den Bärlauch mit geriebenen Parmesan und Pinienkernen zu vermischen, da dies das Pesto noch zusätzlich verfeinert.

In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim nachmachen, die kommenden zwei Wochen ist die beste Zeit zum Ernten.