Donnerstag, 23. August 2012

UFO Intercepts Wieselburg

Am 23. August 2012 begann es am Abend einmal mehr im Westen zu blitzen und es baute sich vor mir ein äußerst fotogenes Gewitter auf.

Bericht:

Nachdem es kurz nach 21 Uhr finster geworden war zuckten Richtung Westen die ersten Blitze und man konnte bald die Wolkenstrukturen erahnen.


Rasch kam der Aufwindteller der schwach rotierenden Mesozyklone näher und aufgrund der schön ausgeprägten rundlichen Form könnte man im Blitzlicht beinahe glauben, dass es sich hier um ein UFO handle.

Mit näherkommen des Aufwindbereiches prägte sich dieser immer deutlicher aus und hier kann man sehr schön die tiefere Wolkenbasis der Wallcloud erkennen.



Auch die Unterseite des Aufwindbereiches zeigte beeindruckende Strukturen.


Mit näherkommen der Wallcloud wurde nun aber auch der Niederschlagskern der Zelle deutlicher und ich sah bald, dass man mit Hagel oder zumindest sehr starken Regen rechnen müsse.




Zum Glück blieb es bei ein paar kräftigeren Böen über 50km/h und Starkregen mit Raten über 100mm/h so fielen binnen weniger Minuten 14,6l/m².
Erfreulicherweise mussten trotz der vielen Erdblitze (CG) und des starken Regens die Florianijünger in meiner Gegend nicht ausrücken und somit hatte das Unwetter sogar etwas positives. Denn es wurde wiedermal die mittlerweile braune Wiese gegossen.

Nach so einem beeindruckenden Naturschauspiel darf natürlich ein Video dazu nicht fehlen.



Analyse:

Hier am Niederschlagsradar erkennt man schön wie am frühen Abend ein sich abschwächender MCS von West nach Ost zieht. Kurz vor 20h UTC schossen aber vorderseitig einige Gewitterzellen hoch, die vom Outflow des Komplexes getriggert wurden. Das bedeutet einfach gesagt, dass der kühle Abwind am Boden die vorderseitig lagernde Warmluft zur Hebung gezwungen hat und somit sind sehr schnell einige Gewitterzellen entstanden, die sich bald zu einer Gewitterlinie formierten.


Diese flammten mit hoher Blitzintensität nochmals auf, bis auch diese wenige Stunden später starben.


Zum Abschluss möchte ich noch ein nettes CG Komposit aus 14 Einzelbildern zeigen. Wieder mit der selben Technik erstellt, die ich schon gestern vorgestellt habe.







Nightly Lightningshow

In der Nacht gab es wieder einmal eine mpossante Blitzshow zu sehen, die einige sehr fotogene Blitze lieferte und obendrein auch noch ein paar wichtige Aspekte nächtlich aufziehender Gewitterfronten zeigte.


Schon als die ersten grellen Blitze am Horizont zuckten wusste ich, dass es eine spektakuläre Blitzshow werden würde und ich einige beeindruckende Aufnahmen machen kann.



So blitzte es mit hoher Intensität einige Zeit dahin, bis ein Blitz die Landschaft erhellte und somit die Wolken ähnlich wie am Tag erschienen. Unter normalen Bedingungen hat man kaum eine Möglichkeit die Wolken so gut zu sehen, da die Blitze viel zu kurz sind und man deswegen nur die Strukturen erahnen kann. Aber mit den Fähigkeiten einer Kamera bietet sich die Chance, die Wolken ähnlich wie am Tag etwas länger analysieren zu können.



Hier konnte ich einen besonders langen und heftigen Blitz festhalten, der zuerst die Vorderseite und dann die Rückseite des Aufwindbereiches beleuchtete und somit hatte ich die Möglichkeit einerseits eine Böenfront zu lokalisieren, andererseits aber auch den hinteren Niederschlagskern des Gewitters.


Legt man beide Bilder übereinander, so sieht man besonders schön die Wolkenstrukturen, da diese Front von beiden Seiten ausgeleuchtet wird. Machen kann man das mit diesem kleinen Programm, was eigentlich für Startrails gedacht ist, aber mit einem einfach und schnell funktionierenden Algorhitmus die hellen Bildbereiche addiert:



Etwas später wurde die herannahende Böenfront noch einmal von einem entfernten Blitz angeleuchtet.


Kurz bevor es zu regnen begann konnte ich noch dieses Prachtexemplar erwischen.


Zum Abschluss habe ich noch ein wenig experimentiert und die Blitzfotos des Abends zu einem zusammengefügt.
Hier muss man vorallem darauf achten, dass die Umgebnung der Blitze nicht zu hell erscheint, da sich sonst die beleuchteten Wolken zu stark überlagern und die Blitze nicht mehr erkennbar sind.


Nach dieser imposanten Show gabs ein paar stärkere Windböen bis ca 60km/h und ein wenig Regen. Alles in allem mehr Schein als Sein. Eben genauso wie man sich ein Unwetter wünscht.

Dienstag, 21. August 2012

Guten Morgen Gewitter


Heute morgen wurden weite Teile nördlich der Alpen ausnahmsweise mal nicht vom strahlenden Sonnenschein, sondern von einem Gewitter überrascht.

Bericht:

Nachdem es schon in den frühen Morgenstunden lebhaften Wind gab, folgte nur wenige Stunden später auch schon ein kleines aber feines Gewitter. Es bildeten sich wunderschöne Strukturen im turbolenten Aufwindbereich aus.


Auch eine Arcus Wolke einer Böenfront formierte sich  über mir.


Der Kern des Gewitters zog Nördlich vorbei und brachte dort kräftigen Regen.


Hier am Video sieht man einerseits einen der wenigen Blitze bei meinem Satndort sehen, die dieses Gewitter erzeugte und andererseits die wunderschöne Dynamik.



Wie kann es sein, dass es schon in der Früh Gewitter gibt?

Gewitter können prinzipiell zu jeder Tages und Nachtzeit entstehen, wenn die dafür nötigen Faktoren passen. Am Vortag gab es extrem Hohe Temperaturen von über 35°C und selbst in der Nacht fielen die Temperaturen kaum unter 20°C und somit war noch reichlich Energie vom Vortag vorhanden.
Hier auf der Karte der Äquivalentpotentiellen Temperatur kann man das gut sehen.
Mit den Pfeilen wird der kräftige Wind der vorhergehenden Stunden angezeigt.


Auf der Karte der Temperaturen in der 850hPa Luftschicht, die in etwa in 1500m Seehöhe liegt, kann man gut die leichte Kaltfront erkennen, die diese morgentlichen Gewitter begünstigt hat.


Hier am Niederschlagsradar erkennt man sehr gut die schweren Unwetter, die in der Nacht des Tages über Bayern zogen und dieser Cluster vorlor dann in den frühen Morgenstunden an Karft und fiel zusammen. Jedoch erkennt man noch sehr schön, die letzten kleineren Gewitter, die im Laufe des Voramittags entlang der Kaltfront noch immer aufflackerten.


Dieses letzte aufflackern der einzelnen Gewitter erkennt man auch hier auf der Blitzanimation sehr schön




Sonntag, 12. August 2012

The Night of the Perseids

Jedes Jahr im August durchquert die Erde die Schweifspur des Kometen Swift-Turtle. Beim Durchqueren dieser treten viele Teilchen des Kometenschweifes in die Erdatmosphäre ein und gehen als beeindruckender Sternschnuppenregen nieder.
Der Name Perseiden, auch Laurentiustränen genannt (10. August Todestag des großen Märtyrers Laurentius), leitet sich daher ab, da diese Sternschnuppen aus dem Sternbild Perseus zu kommen scheinen. Dieses Sternbild befindet sich Richtung Nordosten der nördlichen Hemisphäre.

Da das Wetter und der abnehmende Mond im letzten Viertel perfekte Voraussetzungen für das Beobachten dieses Naturschauspiels lieferten, zögerte ich nicht lange und beschloss einen geeigneten Ort aufzusuchen und machte mich mit einem Freund auf den Weg.

Schon als wir diesen Platz gefunden haben, wurden wir von einigen sehr hellen Sternschnuppen überrascht und ich zögerte nicht lange und platzierte meine Kamera.



Diese Nacht war wunderschön, man sah die Milchstraße und manche Sternschnuppen waren so hell, dass sie sogar Leuchtspuren im Himmel hinterlassen haben.







Gegen 5 Uhr morgens setzte die Dämmerung ein und, obwohl es noch immer Sternschnuppen zu sehen gab, wurde der Himmel zu hell um sie noch sehen zu können. Aber der Mond und links unter dem Mond der Jupiter, leuchtetn sehr hell.


Jedoch dauerte es dann nicht mehr lange und die Sonne ging auf. Somit war die Nacht zu Ende, die Nacht der Perseiden.


Hier gibt es ein Startrail Video zu sehen, auf dem man gut die vielen Sternschnuppen erkennen kann, aber auch den regen Flugverkühr über unseren Köpfen.




Zum Abschluss möchte ich mich auch noch bei meinem Begleiter bedanken, da ich ohne seine Hilfe diese Dokumentation nicht verfassen hätte können.

Sonntag, 5. August 2012

Discoinferno

Am Abend des 5. Juli 2012 zog von Westen eine Gewitterlinie übers Land, die kurz vor ihrem Tod noch einmal auflebte und ein spektakuläres Himmelsfeuerwerk lieferte.

Trotz der großen Entfernung von 20 bis 30km konnte ich neben dem Wetterleuchten auch einzelne Blitze erwischen.






Natürlich lies ich es mir nicht nehmen, eine spektakuläre Zeitrafferaufnahme von diesem Himmlischen Discoinferno zu machen




So impossant dieses Schauspiel auch war, stellt sich aber auch die Frage, warum kam es zu so zahlreichen Blitzen?

Die Antwort sieht man eigentlich schon, wenn man aufs Blitzrardar und Niederschlagsradar schaut:




Von Westen zog eine schwächelnde Gewitterfront auf, die sich plötzlich enorm verstärkte, eine sehr heftige Squallline ausbildete und auch denentsprechend viele Blitze produzierte.


Jedoch wäre auch noch interessant, warum sich eigentlich eine sterbende Gewitterfront so schlagartig intensivieren kann?

Hier findet man die Antwort ganz einfach in den Karten der äquivalent potentiellen Temperatur. Man erkennt den Gewitterkomplex aus Westen wie er sich anfangs durch Bereiche niedriger Energie durchkämpft und als der Ausfluss dieses Komplexes die Energiereichere Luft weiter Östlich erreicht, wird diese zum Aufstieg gezwungen und die gewaltigen Energiemengen werden aktiviert, was sich auch anhand der Extremen Blitzrate zeigte.