Bericht:
Nachdem es kurz nach 21 Uhr finster geworden war zuckten Richtung Westen die ersten Blitze und man konnte bald die Wolkenstrukturen erahnen.
Rasch kam der Aufwindteller der schwach rotierenden Mesozyklone näher und aufgrund der schön ausgeprägten rundlichen Form könnte man im Blitzlicht beinahe glauben, dass es sich hier um ein UFO handle.
Mit näherkommen des Aufwindbereiches prägte sich dieser immer deutlicher aus und hier kann man sehr schön die tiefere Wolkenbasis der Wallcloud erkennen.
Auch die Unterseite des Aufwindbereiches zeigte beeindruckende Strukturen.
Mit näherkommen der Wallcloud wurde nun aber auch der Niederschlagskern der Zelle deutlicher und ich sah bald, dass man mit Hagel oder zumindest sehr starken Regen rechnen müsse.
Zum Glück blieb es bei ein paar kräftigeren Böen über 50km/h und Starkregen mit Raten über 100mm/h so fielen binnen weniger Minuten 14,6l/m².
Erfreulicherweise mussten trotz der vielen Erdblitze (CG) und des starken Regens die Florianijünger in meiner Gegend nicht ausrücken und somit hatte das Unwetter sogar etwas positives. Denn es wurde wiedermal die mittlerweile braune Wiese gegossen.
Nach so einem beeindruckenden Naturschauspiel darf natürlich ein Video dazu nicht fehlen.
Analyse:
Hier am Niederschlagsradar erkennt man schön wie am frühen Abend ein sich abschwächender MCS von West nach Ost zieht. Kurz vor 20h UTC schossen aber vorderseitig einige Gewitterzellen hoch, die vom Outflow des Komplexes getriggert wurden. Das bedeutet einfach gesagt, dass der kühle Abwind am Boden die vorderseitig lagernde Warmluft zur Hebung gezwungen hat und somit sind sehr schnell einige Gewitterzellen entstanden, die sich bald zu einer Gewitterlinie formierten.
Diese flammten mit hoher Blitzintensität nochmals auf, bis auch diese wenige Stunden später starben.
Zum Abschluss möchte ich noch ein nettes CG Komposit aus 14 Einzelbildern zeigen. Wieder mit der selben Technik erstellt, die ich schon gestern vorgestellt habe.