Östlich des Ybbsflusses gab es deutlich weniger Niederschlag. An der kleinen Erlauf wurde ein HQ4 erreicht und an der großen Erlauf nach dem Zwiesel ein HQ2. Weiter östlich erreichten die Flüsse die Hochwassermarke nicht mehr.
Bericht:
Hier die Erlauf nach dem Zusammenfluss der großen und kleinen Erlauf bei der Fahner Wehr in Wieselburg.
Über 240m³/s flossen zu diesem Zeitpunkt durch das Flussbett, weitere 100 bis 150m³/s hätten hier noch locker Platz bevor es zu ersten Ausuferungen kommen würde und die Zelte links im Hintergrund gefährdet gewesen wären.
Nicht nur die Bevölkerung, auch die Tiere warfen teils besorgte Blicke auf die Wassermassen.
An der etwas höheren kleinen Erlauf kam es zu ersten Ausuferungen, wobei man auch erwähnen muss, dass es sich hier um ein ehemaliges Augebiet handelt, was einen natürlichen Überflutungsraum darstellt und an dieser Stelle bei fast jedem Hochwasser Ausuferungen zu beobachten sind.
Weiter flussaufwärts bot die kleine Erlauf spektakuläre Szenen mit bis zu einem Meter hohen Wellen, jedoch auch hier bot sich das gleiche Bild mit leichten Ausuferungen im natürlichen Überflutungsraum und keinerlei Gefahr für Anreiner.
Die hydrologische Messstelle in Wieselburg, die diesmal einen Wasserstand von rund 370cm zeigt, was ca 150cm unter dem Rekordpegel von 2009 liegt.
Wie diese Bilder zum Scheitelpunkt der Erlauf zeigen waren die Pegel zwar hoch, aber es bestand keinerlei Gefahr, geschweige denn, dass bewohntes Gebiet überflutet werden würde, so wie es die Medien den ganzen Tag übereifrig aus westlicher liegenden Regionen zeigten.
So möchte ich an dieser Stelle ebenfalls ein Video dieses Hochwassereignisses in Wieselburg zeigen.
Analyse:
Wie vorhin schon erwähnt war die Erlauf der am weitesten im Osten hochwasserführende Fluss und weiter westlich lautete die Devise "Land unter".
Aber warum passiert sowas?
Einfach erklärt, es lag Kaltluft über Österreich und es wurden ständig feucht-labile Luftmassen gegen die Alpen gesteuert und durch diese Aufgleiteffekte haben sich diese Luftmassen besonders über dem Nordstau der Alpen ausgeregnet. Die feuchte Luft wurde sozusagen wie ein Schwamm ausgepresst. Das Ganze sah dann so aus:
Mit Niederschlagsraten von teilweise über 15mm/h über mehrere Stunden hinweg summierten sich vorallem entlang der Alpen verbreitet über 200mm Niederschlag, mancherorts sogar über 300mm. In flacheren Regionen gab es diesen Staueffekt nicht, weswegen auch die Mengen deutlich geringer ausfielen. Anhand dieser Karte kann man sehr schön erkennen, dass die Gebiete vom Tiroler Unterland, über Bayern, Salzburg bis Oberösterreich die heftigsten Niederschläge zu verzeichnen hatten. Aber auch in Vorarlberg und weiter östlich bis ins niederösterreichische Mostviertel wurden sehr hohe Niederschlagssummen erreicht, so wie im Einzugsgebiet der Erlauf mit 70 bis 150l/m².
Quelle: Detailierter Artikel zum Ereignis der ZAMG |
Vorallem am letzten Tag des Starkregenereignisses regnete es vielerorts nocheinmal 100 bis 150mm/24h.
Das brachte leider an vielen Flüssen ein großes Hochwasser mit sich, das an vielen Messstellen für neue Rekordwerte sorgte.
Wie auch schon zuvor bei einigen Extremereignissen wurde auch hier wieder die Phrase ausgesprochen "Es war nicht vorhersehbar!" Mit folgendem Link möchte ich diese Aussage widerlegen, da schon 3 bis 4 Tage vor dem Ereignis absehbar war, dass ein Starkregenereignis zu erwarten ist!
Zum Abschluss meines Berichtes möchte ich einmal mehr darauf hinweisen, so schön es auch neben einem Fluss sein kann, so gefährlich kann es auch werden! Vorallem überflutungsgefährdete Baugründe werden billig verkauft. Jedoch wer solche kauft wird oft überflutete Keller und Sachschäden haben. Wer billig kauft, kauft teuer! Deswegen ersuche Ich jeden den eine dementsprechende Grundstückswahl bevorsteht, diese Wahl nochmals zu überdenken, sich ausreichend zu informieren und dadurch vieles zu ersparen.
UPDATE:
Eine Interessante und genaue Analyse zu den Ursachen dieses Jahrhunderthochwassers und ein Vergleich mit Vorhergehenden Ereignissen
UPDATE:
Eine Interessante und genaue Analyse zu den Ursachen dieses Jahrhunderthochwassers und ein Vergleich mit Vorhergehenden Ereignissen
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