Freitag, 16. Dezember 2011

Sturmtief Joachim am 15./16. Dezember 2011

Am 5 Dezember leitete ein heftiger Sturm einen markannten Wetterwechsel ein, der in weiterer Folge laufend zum teil schwere Stürme bescherte. Der heftigste dieser Stürme war das Stumtief Joachim am 15. und 16. Dezember in Mitteleuropa.



Dieser Sturm erreichte in Puy de Dôme in Frankreich Orkanböen von über 212 km/h. Aber auch weiter östlich erreichten die Windspitzen von 183km/h auf der Zugspitze in Bayern und über 122km/h in Österreich, Orkanstärke. Bei dem Sturmtief Joachim handelt es sich jedoch um keinen richtigen Orkan, da dieser die dafür nötigen Mittelwinde von >64 Knoten (64kt = 117,7 km/h = 32,7 m/s = Windstärke 12 Bft), mit stellenweise bis zu 50kt knapp verfehlt hat.

Hier die Prognosekarten für die Windgeschwindigkeiten in der Luftschicht, in der 850hPa Druck herschen.

1m/s = 3,6km/h = 1,944kt


Für Animation bitte auf die Grafik klicken



Hier kann man schön erkennen, wie sich dieses Sturmteif eindreht und zu einer Zyklone wird. Kurzzeitig bildete dieser Sturm sogar ein Auge aus, wie man es von Hurrikans kennt, bei einem Tiefstdruck von 963hPa über Norddeutschland.


Quelle und Bericht: wetteronline.de

Hier eine Animation, in der man schön erkennen kann, wie stark dieses Tiefdruckgebiet ausgeprägt hat und wie radikal die Druckunterschiede auf kleinen Raum waren, was auch die Orkanböen verursacht hat



Für Animation bitte auf die Grafik klicken


Am Abend des 16. Dezember passierte die Kaltfront des Sturms auch Österreich und brachte einen markanten Temperatursturz und Sturmböen mit sich. Das Fortschreiten der Kaltfront kann man an dieser Animation sehr gut erkennen und mit dieser Kaltfront gab es auch verbreitet die heftigsten Böen und die stärksten Niederschläge.

Für Animation bitte auf die Grafik klicken



Dieser Sturm sorgte in Mitteleuropa generell für eine Nachhaltige Wetterumstellung für viel Schnee in den Bergen und feucht kühles Wetter in den Niederungen. Jedoch weiße Weihnachten gabe es im Dezember 2011 nur oberhalb von 500müNN


Hier noch eine Analyse zu dem Sturm vom Meteorologen Manfred Spatzierer

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Montag, 5. Dezember 2011

Herbststurm am 5 Dezember 2011

Anfang Dezember war es so weit und ein kräftiger Sturm beendete die Inversionswetterlage und das trockene Wetter, das den November 2011 dominiert hatte. Somit stellte sich das Wetter nahhaltig um. Zur genaueren Analyse dieses Ereignisses möchte ich jedoch auf Manfred Spatzierers Blog "Rund ums Wetter" verweisen, da er dieses Ereigniss sehr gut erklärt hat.

Einschätzung vor dem Ereigniss
Resumee

Zum Abschluss noch ein kurzes Video zu diesem Ereigniss vom 5. Dezember 2011 in Wien

Sonntag, 27. November 2011

Nebelwetter im November 2011

Im November 2011 gab es verbreitet in Österreich an den meisten Stationen unter 5mm Niederschlag insgesamt und somit war dieser Monat sehr trocken. Jedoch gab es viel Nebel und teilweise auch Trockenfrost, was vorallem für die Landwirtschaft nicht gut war.


Quelle: noel.gv.at


Quelle: noel.gv.at


Hier noch zwei gute Beispiele anhand der Temperaturkarte für eine hochreichende Inversion, die bis über 800müNN reicht

Und hier ein Beispiel ür eine flache Inversion, die kaum über 400müNN reicht.

Zustande kommen konnte diese Wetterlage durch andauernden Hochdruck und dadurch gab es eben diese  Inversionswetterlage. Was bedeutet, dass es in den Niederungen abkühlt, während es in den höheren Luftschichten wärmer wird, was man auch gut am Vorhersage Diagramm erkennen kann, so wie den kaum vorhandenen Niederschlag.



Diese Grafik zeigt die berechnete Temperatur in der Luftschicht, in der ein Druck von 850hPa herrscht, was in der Regel um die 1500müNN entspricht. Während im Sommer solche Temperaturen in dieser Höhe angenehmes Sommerwetter mit bis zu 25°C bedeuten, bedeutet so etwas im Winter eine kräftige Inversion die traumhaftes Wetter in den Bergen und trüb kaltes Wetter in den Niederungen bringt.

Hier eine kurze Dokumentation zu diesem Ereignis:

Samstag, 27. August 2011

Ende der Hitzewelle im August 2011

Mit dem 27. August 2011 war auch die bis dato andauernde Hitzewelle vorbei. Nach einigen tropischen Tagen mit Durchschnittstemperaturen über 25°C folgte nun ein wenig Abkühlung.

Hier anhand der Grafik kann man die Temperaturkurve der letzten Tage der Hitzewelle sehen und ebenfalls auch erkennen, dass am letzten Tag binnen 24h die Temperatur um rund 25°C gefallen ist.

 Quelle: noe.gv.at


Insgesamt brachte diese Kaltfront 8,4l/m² in Wieselburg. Zum Abschluss noch zwei schöne Fotos, die die wundervolle Stimmung im Sonnenuntergang nach dem Frontdurchzug zeigen


Mittwoch, 15. Juni 2011

Totale Mondfisternis am 15. Juni 2011

Am 15. Juni 2011 gab es eine totale Mondfinsternis. Eine Mondfinsternis kommt dann zustande, wenn sich der Vollmont hinter der Erde in den Kernschatten schiebt. Sowas passiert nur alle paar Jahre und ist ein interessant zu beobachtendes Naturschauspiel.

Hier eine Grafik, was bei einer Mondfinsternis genau passiert


Die rötliche Färbung bei der Finsternis bekommt der dann sogenannte Blutmond, da von der Erdatmosphäre die roten Lichtanteile des Sonnenlichts leichter abgelenkt werden als die Blauen und somit rotes Licht auf den Mond trifft, was diesen dann rot leuchten lässt.
Hier ein kurzes Video zu dieser Mondfinsternis, von Wieselburg aus beobachtet:

Freitag, 27. Mai 2011

Kaltfrontdurchgang am 27. Mai 2011

Am 27. Mai 2011 zog eine Kaltfront übers Land. diese brachte zwar kaum Gewitter, aber denoch zog diese mit sehr schwarzen Wolken und interessantem "Ost -West Wind" auf.
An diesem Tag war die Scherung in den verschiedenen Luftschichten besonders stark, was man auch im Video sehr gut beobachten kann.

Samstag, 21. Mai 2011

Turbolentes über Wien

Am 21. Mai 2011 brodelte über Wien der Himmel und natürlich war ich auch wieder mit meiner Kamera unterwegs, um diese Ereignisse festhalten zu können.


Sonntag, 15. Mai 2011

Dynamik eines Starkregenschauers

Am 15. Mai 2011 konnte ich einen Starkregenschauer filmen, der eine sehr interessante Dynamik hatte. Hier ein kurzes Video dazu:

Donnerstag, 12. Mai 2011

Shelfcloud am 12. Mai 2011

Am 12. Mai 2011 zog eine mächtige Shelfcloud auf, die den Kaltfrontdurchgang dieses Tages ankündigte. Diese Kaltfront brachte binnen weniger Stunden einen Temperatursturz von über 10°C


Für Animation bitte auf die Grafik klicken

Natürlich musste diese enorme Menge an Wärmeenrgie umgesetzt werden und wie es im Sommer üblich ist, passierte das in Form teils heftiger Unwetter, wie man auch am Niederschlagsradar schön erkennen kann

Für Animation bitte auf die Grafik klicken


Hier kann man eindeutig die Gewitterlinie an der Kaltfrontvorderseite erkennen und anhand dieser Karte sieht man auch sehr schön, wie stark die Unwetter teilweise waren, mit zahlreichen Blitzschlägen und teilweise sogar Hagel

Datenlieferant: Ubimet GmbH


Zum Abschluss dieses Berichtes noch ein beeindruckendes Video dieses Kaltfrontgewitters, in dem man auch die schön ausgeprägte Shelfcloud erkennen kann.

Samstag, 30. April 2011

Hagelunwetter am 30. April 2011

Am 30. April 2011 zogen wieder einige teils gewittrige Schauer übers Land. Doch einer entwickelte kurzzeitig eine starke Mesozyklone mit deutlich rotierendem Aufwindfeld und es bestand Funnelverdacht. Aber dieser Fall ist leider bis heute ungeklärt und wird es auch bleiben, da man am Video nur die rotierende Wallcloud und hochgezogene Fracten erkennen kann aber keine eindeutige Funnelcloud.

Hier ein Radarbild zur Zeit der höchsten Aktivität der Zelle und die schwarzen Linien führen direkt zu der Zelle und deren Querschnitt, an dem man eindeutig einen geneigten Aufwindturm feststellen kann, was die Rotation dieser Zelle bestätigt und in der Regel ein eindeutiges Indiz für Hagelgefahr ist.



An dieser Stelle möchte ich mich auch recht Herzlich bei Herr Hofmarcher bedanken, da er das Video zum Hagel dieser Zelle gefilmt hat und somit eine vollständige Dokumentation dieses Ereignisses ermöglicht hat:


Mittwoch, 27. April 2011

Chasing am 27. April 2011

Auch am 27. April 2011 gab es wieder Unwetter und nachdem eine Zelle östlich von Wieselburg schweren Hagelschlag brachte und ich selbst über Wieselburg eine Wallcloud beobachten konnte, machten sich mein Sturmjägerkollege Oliver Babos und ich auf den Weg der Zelle hinterher zu jagen. Zum Glück gab es keine Schäden, obwohl es schweren Hagelschlag mit Belagsbildung und Starkregen gab.

Hier ein Video und Bilder von der Wallcloud und dem Chasingausflug:

Montag, 25. April 2011

Gewittersaisonstart 2011

Am 25.4.2011 entwickelte sich in OÖ kurz nach Passau um 16h ein Regenschauer. Dieser zog nach Niederöstereich und dieser entwickelte eine Mesozyklone. In Niederösterreich lagerten noch energiereichere Luftmassen und diese Meso wuchs ab ca 19h30 Uhr zu einer LP-Superzelle heran.



Diese Zelle intensivierte sich sehr schnell und gegen 20 Uhr zuckten schon die ersten Blitze am Himmel. Die Blitzaktivität nahm rasch zu und die Zelle begann deutlich zu rotieren. Zu diesem Zeitpunkt erreichte diese Zelle mittlerweile den Status einer klassischen Superzelle. Am Radarbild sieht man schön den leicht geneigten Aufwindturm und die hohen NS-Mengen in größeren Höhen. Was den starken Aufwind zusätzlich bestätigt und auf Hagelgefahr schließen lässt.

 Für Animation bitte auf die Grafik klicken

Datenlieferant: Ubimet GmbH

Was dann im Endeffekt auch der eintretende Hagel und die Analysekarten bestätigten.


Die maximale gemessene Niederschlagsrate in Wieselburg (Wetterstation Francisco Josephinum) beträgt 198mm/h und insgesamt fielen binnen einer Stunde insgesamt 20,6mm Regen in Wieselburg. Hagel mit leichter Belagsbildung am Boden bei einer Korngröße von bis zu 1cm war auch dabei.

Hier ein kurzes Video zu dieser Überraschung zum Saisonstart 2011



Noch vor 21h Abends schwächte sich diese Superzelle wieder zu einen kräftigeren Regenschauer mit Meso, noch immer V-Shape am Radar, ab und verlor gegen 22 Uhr über dem Wienerwald endgültig jede organisierte Struktur und rgnete sich als Starkregenfeld dort endgültig aus.

Freitag, 14. Januar 2011

Winterhochwasser vom 12. bis 14. Jänner 2010

Erste Einschätzung am 09.01.2011 

Als erstes möchte ich mich bei Manfred Spatzierer für den doch sehr ausfürlichen und interessanten Blogeintrag bedanken, der mich auf die Gefahr eines bevorstehenden Hochwassers aufmerksam gemacht hat.
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Die letzten Tage sind mir in den Wettermodellen auch schon größere NS Summen auf gefallen, aber bei maximal 40mm und verbreitet 20 bis 30mm Regen auf zwei Tage auf geteilt sah ich kaum eine erwähnenswerte Gefahr durch Hochwasser. Jedoch NS Summen von verbreitet 50mm und stellenweise bis zu 80mm, würden den Spieß natürlich umdrehen! In Kombination mit der dadurch verbundenen massiven Schneeschmelze würden beachtliche Wassermassen zusammenkommen! Und da der Boden unter dem Schnee durch die frostige Periode Ende 2010 sehr stark durchfroren war, würde auch das Wasser nur oberflächlich abfließen können, bzw. nur in die oberste Bodenschicht eindringen, was ein matschiges Abenteuer auf vielen Wiesen bedeuten würde.



Die Ausgangssituation im Detail:

(Ich gehe im allgemein davon aus, dass 1cm Schnee, 1mm Regen enspricht)
Schnee lag in den Bergen nicht all zu viel, was auch auf die Wärmeperioden der vorhergehenden Wochen in mittleren und höheren Schichten zurück zu führen war. Aber denoch lagen an der Alpennordseite verbreitet 20 bis 50cm, stellenweise sogar mehr. Auch im Flachland bzw Hügelland lagen noch größtenteils um die 15cm Schnee, jedoch war es stellenweise in tieferen Lagen im NO Österreichs schon aper. Wenn diese doch noch verbreitete Schneedecke, in der teilweise deutlich mehr Wasser als 1l/m² pro cm Schnee gespeichert war,  bis zum Eintreffen der Lage halten würde, würde das Schmelzen durch den Regen und die höheren Temperaturen einen beachtlichen Beitrag zur potentiellen Hochwasserlage liefern können!

Fest stand auf jeden Fall, dass die 3 Hauptfaktoren für ein Hochwasser im Winter vorhanden waren. Schmelzwasser, viel Regen und gefrorene Böden, die das Wasser sofort in die Flüße leiten.


UPDATE 10.01.2011 - Modelle haben sich geeinigt, Maximalsummen verringert

Die Modelle hatten nun die Niederschlagssummen angeglichen und haben sich in der goldenen Mitte getroffen.
Bei Summen von verbreitet an die 40l/m² und in Staulagen an die 60l/m² blieb die Lage dennoch interessant, wenn auch nicht gar so gefährlich, wie am Vortag noch befürchtet.
Da das Ereignis aber noch zwei bis drei Tage in der Zukunft lag, hatte ich diese Summen jedoch noch nicht als sicher betrachtet. Es konnten sich somit die Maximalsummen noch immer nach oben oder unten verändern, was dementsprechende Auswirkungen zur Folge gehabt hätte.


UPDATE 11.01.2011 - Lage verschärft sich wieder

Wie am Vortag schon erwartet hatten sich die Niederschlagssummen der Vorhersagtmodelle wieder drastisch geändert! Eine genauere Einschätzung von Manfred Spatzierer zu dieser Lage:
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Datenlieferant: Ubimet GmbH

Zu dieser Grafik brauchte man eigentlich nichts weiter sagen. Verbreitet Summen über 50mm in 36h und lokal über 100mm bzw deutlich mehr!


Aktuelle Ausgangslage:

Nach dem leichten Regen seit dem Vortag, hatte es aber vorallem im Süden des Landes bis zu 50mm/24h geregnet und verbreitet über 20mm. Jedoch würde der Süden von diesem Ereignis nicht betroffen sein.
Nördlich des Alpenhauptkammes hatte es verbreitet um die 5mm geregnet, also keine nennenswerten Mengen im Bezug auf das bevorstehende Ereignis.
Die Flüsse führten verbreitet noch Niederwasser bis Mittelwasser, aber wie Manfred Spatzierer schon erwähnt hatte, konnte sich das aufgrund des gefrorenen Bodens und der dadurch schnelleren Ableitung des Niederschlags in die Flüsse, binnen weniger Stunden ändern!
Welche Gebiete genau betroffen sein würden konnte man jedoch zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht ganz genau sagen, da die lokalen Mengen in der Regel stark variieren können.


UPDATE 12.01.2011 - Ereignis galt als gesichert, NS-Summen erhöhten sich!

Mit dem Nachmittag des 12. Jänners 2011, wurde auch die Winterhochwasserlage 2011 eingeläutet, die mittlerweile als gesichert erachtet werden konnte. Manfred Spatzierer hat in seinem Blogeintrag die Lage sehr gut analysiert. Verbreitet 40 bis 60mm Lokal 80 bis 100mm und in Staulagen wahrscheinlich auch punktuell mehr.

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Hier hatte ich den wahrscheinlichen Ablauf des Ereignisses vom Mittwoch dem 12.Jänner bis zum Samstag den Samstag dem 15. Jänner im Detail anhand des 00z Laufs vom 12.01.2011analysiert:

Hier die Prognostizierten NS Summen von Mittwoch 0z bis Mittwoch Mittag 12z
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Hier kann man schön die ersten Niederschläge erkennen, und die Summen um bzw verbreitet unter 10mm waren bis zu diesem Zeitpunkt auch schon gefallen.

Mittwoch Nachmittag von 12z bis 18z:
Datenlieferant Ubimet GmbH  
Hier kann man gut erkennen, dass die ersten leichten Niederschläge wieder ab klingen würden und von Westen die Okklusion herein kam

Erste Nachthälfte am Mittwoch von 18z bis 0z:
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diese breitete sich rasch über die ganze Alpennordseite aus und brachte vorallem im Westen des Landes sehr starke Niederschläge.

Zweite Nachhälfte am Donnerstag vom 0z bis 06z:
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In der zweiten Nachthälfte intensivierten sich die Niederschläge noch weiter und vorallem im Westen des Landes war ab Donnerstag früh auch schon mit ersten Überflutungen, zumindest an Bächen und kleineren Flüssen zu rechnen.

Donnerstag Vormittag von 06z bis 12z:

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Der Starkregen hielt weiter an und im Laufe des Vormittags würden auch größere Flüsse vorallem in Vorarlberg betroffen sein. Aber auch weiter östlich würden die Flüsse schon deutlich zu steigen beginnen.

Donnerstag Nachmittag von 12z bis 18z:

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Nach daem sich im Laufe des Nachmittags die Lage im Westen des Landes wieder langsam entspannen würde, intensivierten sich die Niederschläge weiter östlich immer mehr.und nun würde vorallem die Gegend vom Tiroler Unterland bis ins Mostviertel betroffen sein.

Donnerstag erste Nachthälfte von 18z bis 0z:
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Die heftigen Niederschläge hielten an und spätestens am folgenden Tag würden auch einige Flüsse vom Tiroler Unterland bis ins Mostviertel die HQ1 Marke überschritten haben.

Freitag zweite Nachthälfte von 0z bis 06z:
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Während ganz im Westen Vorarlberg und Westtirol der Regen ganz aufgehört hat, regnete es weiter östlich bis ins Mostviertel weiterhin sehr stark weiter und und die Hochwasserlage würde sich weiter zu spitzen.

Freitag Vormittag 06z bis12z:
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Am Freitag Vormittag haben dann aber auch die Niederschläge weiter östlich nach gelassen und es gab nur noch in Staulagen nennenswerte Niederschläge.
Gegen die Mittagszeit bzw am Frühen Nachmittag würd der Niederschlag ganz abklingen.

Niederschlagssummen von Mittwoch 0z bis Donnerstag Mittag 12z:
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Hier sieht man eindeutig, dass vorallem im Westen verbreitet um die 60mm Fallen würden, lokal in Staulagen an die 100mm möglich waren und auch schon bis ins Mostviertel um die 40mm fallen würden.

Niederschlagssummen von Donnerstag 12z bis Samstag 0z
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Hier kann man weiter schön erkennen, dass im Westen nun die Niederschläge deutlich nachgelassen hatten, aber weiter östlich vorallem Mostviertel, nochmal an die 100mm in Staulagen generell verbreitet 60 bis 80mm und verbreitet an die 40mm dazu kommen sollten.

Insgesamt ergaben sich somit verbreitet Maxima um bzw über 60mm und in Staulagen waren stellenweise deutlich über 100mm möglich!
Betroffen vom Hochwasser würden bis Donnerstag Vormittag vorallem Vorarlberg und Tirol sein und weiterer Folge auch die Östlicheren Gebiete, bis in der Nacht zum Freitag auch die Flüsse im Mostviertel voraussichtlich bis zur Traisen verbreitet Hochwasser führen.
Ein Donauhochwasser war auch zu erwarten.

Die Schneefallgrenze hatte kaum Auswirkungen, obwohl es noch am Mittwoch zu Mittag bis ca 1000m Schneefall gab
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Diese stieg bis Donnerstag Mittag deutlich über 1500m, evtl in weiterer Folge noch höher, und somit gab es bis weit rauf Tauwetter, was die Lage noch zusätzlich verschärfen sollte!
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Somit standen die Zutaten für das Hochwasser bereit:
Denn die Zutaten dafür stehen bereit:
  1. Enorme Regenmengen, die selbst im Sommer nach einer trockenphase verbreitet Hochwasser auslösen würden
  2. Zusätzliches Wasser gespeichert in Form von Schnee im Flachland bis zu 10cm (ca 10 bis 15l/m² zusätzlich) in den Regionen die vom Tauwetter betroffen sein werden doppelt bis vier mal so viel!
  3. Stark durchfrorene, nur Oberflächlich aufgetaute Böden, die das Wasser sehr schnell ableiten und dieses nicht aufnehmen konnten

UPDATE 2 12.01.2011 - Weitere Erhöhung der NS-Summen

Der Neue 06z Lauf zeigte keine gravierende Veränderung des Ablaufs des Ereignisses, setzte aber die NS Summen nochmal ein Stück weiter rauf!

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Hier kann man schön erkennen, dass in den 36h mit dem meisten Niederschlag, bis Freitag 09z stellenweise über 150mm wie zb in Vorarlberg! Aber auch sonst verbreitet an der Alpennordseite im Flachland 40 bis 60 mm in den Bergen verbreitet um die 80mm und eben in Staulagen über 100mm lokal an die 150mm fallen sollten. Was vorallem für Vorarlberg eine deutliche Zuspitzung der Lage bedeuten würde, aber auch weiter östlich durch die deutlich höheren Mengen eine Verschärfung der Lage bedeutet hat!


UPDATE 13.01.2011 - Alles kommt wie Prognostiziert, leider!

Wie erwartet hatte nun der Starkregen begonnen und auch Manfred Spatzierer hatte diesem Ereignis wieder einen Eintrag in seinem Wetterblog gewidmet:
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Wie erwartet hatte es nun an der Alpennordseite stark zu regnen begonnen. Von Vorarlberg bis ins Mostviertel stellenweise sehr stark! Besonders Flächig und ergiebig waren die Niederschläge von Kufstein bis Gmunden und Liezen. Verbreitet regnete es dort mit NS Raten über 4mm/h, stellenweise auch kurzzeitig mit deutlich über 10mm/h. Aber auch überall anders im genannten Gebiet lagen die Raten um bzw. über 3mm/h wie zb auch in Vorarlberg wo es ebenfalls immer wieder mit bis zu 10mm/h geregnet hat.
Verbreitet hatte es schon über 20mm geregnet, stellenweise schon über 50mm und es regnete nach wie vor sehr stark weiter. Einige Flüsse reagierten Mittlerweile auch schon und vereinzelt erreichten diese vor allem im Westen des Landes die Meldegrenzen, aber auch weiter Östlich begannen die Flüsse zu steigen.

Wie erwartet ließ sich auch über die letzten Stunden eine Verlagerung der Niederschläge etwas weiter Richtung Osten feststellen. In Vorarlberg hatten die Niederschläge allmählich etwas nach gelassen, während es bis zum Mostviertel hin immer stärker zu regnen begonnen hatte. Dort hatte es schon verbreitet 10 bis 30mm geregnet. In Voralberg sind bis zu diesem Zeitpunkt verbreitet um die 40 mm, stellenweise deutlich mehr, gefallen.

An der Prognose von verbreitet 40 bis 60mm in Staulagen stellenweise deutlich über 100mm lokal bis zu 150mm hatte sich nichts geändert.
Auch die Schneefallgrenze lag wie erwartet mittlerweile verbreitet über 1500m.


UPDATE 14.01.2011 - Viel Regen und Hochwasser

Wie Vorhergesagt ist die Hochwasserlage eingetroffen und zahlreiche Flüsse hatten die Hochwassermarke überschritten. Verbreitet hatte es im Nordstau 60 bis 80mm geregnet und stellenweise, wie zb in Kössen/Tirol 124l/m² bis 19h am 14. Jänner. Dort regnete es aber noch immer weiter! Im Flachland waren mittlerweile auch mit verbreitet 20 bis 40mm, stellenweise deutlich mehr, beachtliche Mengen zusammengekommen.

Hier Fotos von der kleinen und großen Erlauf am Scheitelpunkt.

Hier die Kleine Erlauf


Ebenfalls die kleine Erlauf


Obwohl es im Einzugsgebiet der kleinen Erlauf  "nur" um die 30mm geregnet hatte, hatte sie fast die HQ5 Marke am Scheitelpunkt erreicht! Eben um zu verdeutlichen, wie sich gefrorener Boden auswirken kann.

Beim Zusammenfluss der großen kleinen Erlauf


Große Erlauf beim Zizala in Wieselburg


Hier hatte es im Einzugsgebiet bis zu 80mm geregnet, aber dennoch reichen im Sommer diese Mengen nur bei sehr nassen Boden für ein vergleichbares Hochwasser!
An anderen Flüssen war die Lage teilweise noch viel schlimmer!


UPDATE2 14.01.2011 - Resumee und Analyse

Als erstes möchte ich an dieser Stelle auch die Ausführliche Analyse von Manfred Spatzierer erwähnen:

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Meinen Informationen zufolge dürfte Kössen in Tirol mit insgesamt 132,4l/m² Niederschlag seid Mittwoch absoluter Spitzenreiter sein. Aber auch sonst waren verbreitet zwischen 80 und teilweise über 100l/m² im Nordstau gefallen.

Einzig die erwarteten Regenmengen im Westen sind ausgeblieben, aber denoch wurden hier auch die Hochwassermarken erreicht und es hatte verbreitet zwischen 52 l/m² in Bödele und 96 l/m² in Balderschwang geregnet.
Vom Tiroler Unterland bis ins Salkammergut bzw. ins Oberösterreichische Seengebiet wurden die höchsten Niederschlagssummen registriert. Eben absoluter Spitzenreiter war Kössen mit 132,4l/m² gefolgt von der Loferer Alm mit 115,7l/m² und Bad Ischl mit 111,4l/m².
Auch weiter östlich im Mostviertel wurden die erwarteten Niederschlagssummen erreicht, wie zb in Lackenhof mit ca. 110l/m². Auch in Lunz am See hat es 89,7l/m² geregnet.

Alles in allem war meine Vorhersage mit stellenweise in Staulagen bis zu 150l/m² etwas zu hoch gegriffen, aber aufgrund des Maximums in Kössen doch akzeptabel. Auch die Prognose generell für die Staulagen mit 80 bis 100l/m² stellenweise deutlich drüber, hat relativ gut gepasst, und im Flachland um die 40l/m² stellenweise bis zu 60l/m² sind auch gut hingekommen. Ebenso der Ablauf des Ereignisses war auch relativ gut getroffen.

Kurz zum Abschluss noch ein paar Worte zum Hochwasser selbst. In Vorarlberg ist trotz der Verhältnismäßig geringen Mengen an einigen Stationen zumindest die Meldegrenze erreicht worden. Weiter östlich war die Lage teilweise noch schlimmer! Bis ins Mostviertel zur Traisen etwa, wie vorhergesagt, haben die Flüsse größtenteils die Hochwassermarke erreicht.

In weiterer Folge führte nun die Donau Hochwasser und sollte im Laufe der Nacht zum Samstag in Oberösterreich und in den Morgenstunden in Niederösterreich ihren Höhepunkt erreichen.
Aber auch an der Donau würde sich die Lage im Laufe der folgenden Tage wieder entspannen, da keine weiteren Niederschläge mehr zu erwarten waren.

Zum Abschluss noch ein Foto von der Erlauf nördlich von Wieselburg bei einem Durchfluss von ca 180m³/s am 14. Jänner 2011 was einem HQ1 entspricht.