Freitag, 22. Juni 2012

Blitzreicher Multizellencluster

Am 20. Juni 2012 erreichte die erste Hitzwelle des Jahres ihren absoluten Höhepunkt und mit Spitzenwerten von bis zu 36°C und verbreitet Taupunkten von bis zu 22°C kam so ziemlich jeder ins schwitzen. Jedoch entstanden schon am frühen Nachmittag des Tages die ersten Unwetter und diese wurden rasch mehr. Durch die ungewöhnlich heiße und feuchte Luft standen den Gewittern enorme Energiemengen zur Verfügung und bald entwickelten sich entlang der gesamten Alpennordseite einige heftige Gewitterzellen.
Auch abseits der Gewitter wurde der Himmel immer turbolenter und anhand der Wolken konnte man schon erahnen, dass die Luft förmlich zu kochen scheint.






Es dauerte nicht lange und die ersten Blitze am frühen Abend ließen nicht lange auf sich warten.


Und es Blitze, von zum Glück nur mäßig starken Niederschlägen begleitet, munter weiter bis in die Nacht hinein.



Weitere Blitzfotos gibr es im Forces of Nature Fotoalbum





Wie kommt es aber dazu, dass es Stundenlang blitzen kann?
Vorhin habe ich erwähnt, dass einige Gewitter entstanden sind und diese haben sich im Laufe des Abends zu einem so genannten Multizellencluster, kurz MCS, zusammengeschlossen. So etwas passiert sehr oft, wenn verbreitet Gewitter auftreten. Typisch dafür sind auch die so genannten "Anvil Crawler" (=Wolkenblitze), die bei dieser besonderen Gewitterform auch über längeren Zeitraum bei oftmals nur mäßig starken Niederschlägen, besonders Nachts schön zu beobachten sind.

Am 20. Juni bildete sich jedoch ein besonder großer Multizellencluster, der beinahe per Definition als ein so genannter MCC eingestuft hätte werden können. Jedoch sieht man hier am Infrarot Radar, dass dieser nur zwischen ca 17h und 20h UTC die Kriterien dafür erfüllt, was eben um 3Stunden zu kurz ist.


Hier noch ein Bild, als dieser Cluster die Größenkriterien für einen MCC genau erfüllt hat. Solche großen und schön ausgeprägten Komplexe bilden sich in Mitteleuropa sehr selten.


Zum Abschluss noch eine Animation der gestrigen Blitze und insgesamt wurden über 157000 Blitze registriert.

Hier gibt es eine genauere Analyse zu diesem Ereignis vom Meteorologen Manfred Spatzierer

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