Sonntag, 28. Oktober 2012

Früher Winterzauber

Der Oktober 2012 bot viele schöne Impressionen und alles was im gemäßigtem Klima zu erwarten ist. Angefangen mit warmen Temperaturen und vereinzelten Gewittern, bis hin zu Nebelwetter, bunten Herbstgrüßen und verschneiten Winterlandschaften zur Verabschiedung. Auf diesen doch eher ungewöhnlich intensiven ersten Wintergruß Ende Oktober möchte ich nun etwas näher eingehen.


Bericht:

Angefangen hat dieser Gruß mit einem, für ende Oktober typischen, ersten Polarluftvorstoß. Angetrieben von einem mächtigen Tief über Nordosteuropa, zog die Kaltfront mit dem ersten Schnee übers Land.

Hier anhand dieser Karte kann man schön die Luftmassengrenzen erkennen und da sich dieser Tiefdruckwirbel eben Zyklogenal (gegen den Uhrzeigersinn) dreht, schaufelt es ständig weitere Kaltluft von Nord nach Süd.


Hier anhand der Temperatur in einer Höhe, in der ein Druck von 850hPa herrscht, was üblicherweise in ca 1500m ist, kann man auch sehr schön die Kaltenluftmassen erkennen, die über die Alpenrepublik geströmt sind.


Mit dem Kaltfrontdurchgang sank die Temperatur sukzessive auch im Flachland gegen den Gefrierpunkt und die Folge war starker und nasser Schneefall.




Dank der niedrigen Temperaturen gab es sogar bald eine hauchdünne Schneeschicht, die für Ende Oktober keine Seltenheit darstellt, aber jedes mal wieder die Herzen der Schneefans höher schlagen lässt.



Jedoch bildete sich bald darauf über der Adria, angetrieben von der Temperaturdifferenz der Warmen Luft über der Adria und der Polaren Kaltluft der Kaltfront ein weiteres kleines Adriatief. Dieses schaufelte nun feuchte Luft aus Süden gegen die Alpen und brachte vorallem dort erhebliche Schneemengen.


Aber auch nördlich der Alpen reichte es für einige Zentimeter Neuschnee, der dank der negativen Temperaturen sogar liegen blieb.
Hier möchte ich ein paar Bilder aus Wieselburg zeigen, die freundlicherweise meine Mutter für mich geschossen hat.



Aber auch in Wien, im Türkenschanzpark, konnte ich an einem lernreichen Unitag ein paar Schnappschüsse mit dem Handy machen und dieses seltene Ereignis festhalten.









Besonders eindruckvoll, aber vorallem gefährlich, sind die belaubten Bäume die sich unter der Schneelast neigen. Registriert wurden an diesem Vormittag zwischen 8 und 10cm Schnee in den Aussenbezirken Wiens, was bei nassem Schnee einem Wasseräquivalent von rund 15l/m² also einer Last von 15kg/m² entspricht und belaubte Äste auch abbrechen kann. In diesem Fall spricht man dann von Schneebruch.



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